Haltung von Feuerbauchmolchen (Cynops sp.)

Die Gattung Cynops, die gemeinhin als Feuerbauchmolch bekannt ist, gehört zur Gruppe der „modernen asiatischen Molche“. Als Heimtiere sind diese Wassermolche seit langem beliebt. Waren sie früher regelmäßig als Wildfänge im Zoohandel erhältlich, sind sie dort fast ganz verschwunden und wenn sie angeboten werden, dann in der Regel als Nachzucht.

Systematik der Feuerbauchmolche

Es werden neun Arten der Feuerbauchmolche anerkannt, die in drei Artengruppen unterteilt werden. Die erste Gruppe umfasst Cynops ensicauda und Cynops pyrrhogaster, welche nur auf wenigen japanischen Inseln vorkommen. Die zweite Gruppe umfasst die im Hochland vorkommenden Cynops cheggongensis, Cynops cyanurus und Cynops wolterstorffi. Diese Molche bewohnen Tümpel und Seen auf dem Yunnan-Guizhou-Plateau in China. Die dritte Gruppe bewohnt die Bergregionen des südöstlichen Chinas und besteht aus Cynops orientalis, Cynops fudingensis, Cynops glaucus und Cynops orphicus.

Überstamm: Deuterostomia, Neumünder
Stamm: Chordata, Cordatiere
Unterstamm: Vertebrata, Wirbeltiere
Überklasse: Gnathostomata, Kiefermäuler
Reihe: Tetrapoda, Landwirbeltiere
Klasse: Lissamphibia, Amphibien/Lurche
Ordnung: Caudata, Schwanzlurche
Familie: Salamandridae, Echte Salamander
Unterfamilie: Pleurodelinae
Gattung: Cynops, Feuerbauchmolche
Arten und Unterarten:
-Chenggong Feuerbauchmolch, Cynops cheggongensis
-Tüpfelmolch, Cynops cyanurus
–Blauschwanz-Feuerbauchmolch, Cynops cyanurus cyanurus
–Yunnan-Feuerbauchmolch, Cynops cyanurus yunnanensis
-Schwertschwanzmolch, Cynops ensicauda
–Amani-Schwertschwanzmolch, Cynops ensicauda ensicauda
–Okinawa-Schwertschwanzmolch, Cynops ensicauda popei
-Fujian Feuerbauchmolch, Cynops fudingensis
-Guangdong-Feuerbauchmolch, Cynops glaucus
-Chinesischer Feuerbauchmolch, Cynops orientalis
-Dayang-Feuerbauchmolch, Cynops orphicus
-Japanischer Feuerbauchmolch, Cynops pyrrhogaster
–Japanischer Feuerbauchmolch, Cynops pyrrhogaster pyrrhogaster
–Sasayamae-Feuerbauchmolch, Cynops pyrrhogaster sasayamae
-Wolterstorff-Molch, Cynops wolterstorffi

Der taxonomische Status von Cynops wolterstorffi ist umstritten. Es handelt sich hierbei um eine neotenische Art. Neotenie bedeutet, dass die Geschlechtsreife im Larvenstadium eintritt und es keine Metamorphose gibt, wie zum Beispiel auch beim Axolotl. Der Wolterstorff-Molch gilt aber ohnehin als ausgestorben und wird nicht als Heimtier gepflegt. Auch die anderen Feuerbauchmolche sind teilweise in ihrem Bestand gefährdet.

Als Heimtier werden insbesondere folgende Feuerbauchmolch-Arten gepflegt:

  • Japanische Feuerbauchmolche (Cynops pyrrhogaster)
  • Chinesische Feuerbauchmolche (Cynops orientalis)
  • Schwertschwanzmolche (Cynops ensicauda)
  • Tüpfelmolche (Cynops bzw. Hypselotriton cyanurus)

Im weiteren beschränken wir uns auf dieser Seite auf diese vier Molcharten. Die anderen Feuerbauchmolche (bis auf den ausgestorbenen Vertreter) unterscheiden sich jedoch nicht wesentlich in der Haltung und Pflege.

Japanische Feuerbauchmolche, Cynops pyrrhogaster

Mit dem Sasayamae-Feuerbauchmolch (Cynops pyrrhogaster sasayamae) ist eine Unterart des japanischen Feuerbauchmolches wissenschaftlich beschrieben, es gibt weitere Formen, die man unterscheiden kann, welche aber (bisher) noch nicht wissenschaftlich beschrieben wurden.

Chinesische Feuerbauchmolche, Cynops orientalis

Der Chinesische Feuerbauchmolch hat mehrere deutsche Namen, er wird auch Chinesischer Zwergmolch oder Östlicher Feuerbauchmolch genannt. Daher benutzen Molchpfleger meistens die eindeutigen wissenschaftlichen Namen, wenn sie sich über ihre Amphibien unterhalten.

Schwertschwanzmolche, Cynops ensicauda

Es werden zwei Unterarten des Schwertschwanzmolches unterschieden, der Amani-Schwertschwanzmolch (Cynops ensicauda ensicauda) lebt in der japanischen Präfektur Kagoshima auf den Inseln Amani, Tokuno und Kakeroma. Der Okinawa-Schwertschwanzmolch (Cynops ensicauda popei) lebt auf den Okinawa-Inseln.

Tüpfelmolche, Hypselotrition cyanurus

Aquarium

Molche nutzen Wurzeln und Steine nicht um an die Wasseroberfläche zu kommen, sie schwimmen von unten flucks hoch und holen kurz Luft. Sie werden eher als erhöhte Aussichtsplattformen zum Überblicken des Aquariums gerne angenommen. Pflanzendickichte werden hingegen gerne genutzt um an die Wasseroberfläche zu gelangen.

Ernährung

Jungtiere werden oft vornehmlich mit Artemia gefüttert, diese sterben aber im Süßwasser natürlich schnell. Dann muss man spätestens am nächsten Tag einen Wasserwechsel durchführen. Wenn man nur ein paar Larven hat ist es praktischer sie in einem Ablaichkasten (für Fische) im Aquarium der Elterntiere zu halten. So ein Ablaichkasten bietet Platz für 4-6 Molchlarven.

Eignung von Molchen als Haustier für Kinder

Im Zuge der Erhöhung von Energiepreisen werden Molche zunehmend interessante Haustiere. Denn im Gegensatz zu Wasserschildkröten und tropischen Fischen benötigen sie kein beheiztes Wasser. Für ein üppiges Pflanzenwachstum ist eine Beleuchtung zwar zu empfehlen, die Molche benötigen es aber nicht. So bleibt als einziger Stromfresser ein kleiner Innenfilter, der aber mit meist unter 10 Watt nicht so sehr auf der Stromrechnung ins Gewicht fällt.

Rotfärbung von Molchen

Die Bauchhaut des wildlebenden japanischen Molchs Cynops pyrrhogaster ist bei der Metamorphose cremefarben, färbt sich aber bei der Reifung rot. Die Farbe der Bauchhaut von in Heimtierhaltung gezüchteten Molchen bleibt während ihres gesamten Lebens gelblicher. Der Mechanismus für die Rotfärbung dieses Tieres ist jedoch noch immer unbekannt. In der Haut von wildlebenden Molchen wurden neben β-Carotin auch fünf andere Carotinoide nachgewiesen, bei gezüchteten Molchen hingegen nur drei weitere. Die Gesamtmenge von Carotinoiden in Wildmolchen ist sechsmal höher als bei Zuchtmolchen (MATSUI et al. 2002).

Carotinoide sind natürliche Pigmente, bei denen es sich hauptsächlich um Farbstoffe handelt, die für die Rot-, Gelb- und Orangefärbung verantwortlich sind. Sie haben wichtige Funktionen, wie z. B. die Regulierung des Immunsystems und der Antioxidantien.

Literatur

Matsui, K., J. Marunouchi & M. Nakamura (2002): An Ultrastructural and Carotenoid Analysis of the red ventrum of the Japanese Newt, Cynops pyrrhogaster. – Pigment Cell & Melanoma Research 15(4): S. 265-272.

Yuan, Z., K. Jiang, L. Ding, L. Zhang & J. Che (2013): A new newt of the genus Cynops (Caudata: Salamandridae) from Guangdong, China. – Asian Herpetological Research, 4, S. 116-123.

Wu, Y., Y. Wang, K. Jiang & J. Hanken (2010): A new newt of the genus Cynops (Caudata: Salamandridae) from Fujian Province, southeastern China. – Zootaxa, 2346(1), S. 42-52.