Weltweit gibt es Asseln. Sie bewohnen die unterschiedlichsten Lebensräume und leben unter verschiedenen klimatischen Bedingungen. Asseln leben nie alleine, sie leben in Gesellschaften. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, Asseln sind keine Insekten. Diese kleinen Wirbellosen gehören zu der Klasse der Höheren Krebse (Malocostraca). Die Vielfalt der Asseln ist schier unglaublich. Neben den Landasseln, zu denen auch die aus dem Garten bekannte Kellerassel (Porcellio scaber) gehört, gibt es auch im Wasser lebende Wasserasseln. Die meisten Assel-Arten leben im Meer. Es gibt etwa 10.000 bekannte Assel-Arten.
Beschränken wir uns auf die Landasseln, so sind es immer noch 3.500 verschiedene Asseln. Landasseln sind die einzigen Krebstiere die ihren gesamten Entwicklungszyklus an Land durchlaufen. Die kleinsten Arten werden nur 0,3 mm groß, während die größten Assel-Arten fast einen halben Meter lang werden (sie leben auf dem Meeresgrund in der Tiefsee). In der Haustierhaltung sind richtig große Assel-Arten jedoch nicht vertreten. Die größte als Haustier gehaltene Assel-Art ist mit 4 cm die Porcellio hoffmannseggi. Viele Asseln haben keinen deutschen Namen. Wenn Asselfreunde sich über ihre Haustiere unterhalten, so nutzen sie die wissenschaftlichen Artnamen der Tiere. Man könnte die Porcellio hoffmannseggi auf deutsch Hoffmannseggs Assel nennen. Denn sie ist nach dem deutschen Naturwissenschaftler Johann Centurius Graf von Hoffmannsegg benannt.

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Warum Asseln als Haustier für Kinder?
Asseln sind ideale Haustiere, weil sie ziemlich anspruchslos sind. Kleine Haltungsfehler werden von Asseln oft gut toleriert und sie vermehren sich trotzdem. Die Haltung und Zucht gelingt bereits Kindern ab einem Alter von 6 Jahren, wenn sie von ihren Eltern etwas unterstützt werden. Die Assel-Haltung kostet keinen Strom, da weder eine Beleuchtung, noch eine Beheizung notwendig ist. Asseln sind natürlich keine Kuscheltiere, aber man kann sie schon problemlos auf die Hand nehmen. Vorwiegend sind Asseln aber Tiere die man beobachten kann. Die Fütterung ist kostengünstig zu bewerkstelligen und viel Platz brauchen Asseln auch nicht. Viele Sachen, die man zur Assel-Haltung benötigt, kann man selbst in der Natur bei einem Sonntagsspaziergang sammeln.
Welche Assel-Arten eignen sich als Haustier?
An dieser Stelle stellen wir einige Arten vor, die sich besonders gut als Haustier eignen und die auch relativ häufig gehalten werden. Aus den über 120 verschiedenen Familien werden vor allem zwei Gattungen aus der Unterordnung der Landasseln (Oniscidea) gehalten, dies sind die Gattungen Armadillidium und Porcellio. Die Gattung Armadillidium wird im deutschen auch als Rollassel bezeichnet, da sie sich zusammenrollt, wenn sie Angst hat. Rollasseln wirken bulliger, Asseln der Gattung Porcellio sind flacher. Asseln der Gattung Porcellio laufen einfach weg, sie können sich nicht zusammenrollen.

Armadillidium frontirostre – Schnabel-Rollassel
Die Schnabel-Rollassel stammt aus dem Gebiet der Adria (Italien, Dalmatinien, Albanien bis zur griechischen Insel Kérkira). Armadillidium frontirostre wird über 2 cm lang, in der Regel aber nur 15 mm.

Armadillidium frontirostre hat eine schleunige Vermehrungsrate. Die Schnabel-Rollassel ist ein ausgesprochenes Rudeltier, das sich gerne in Gruppen aufhält. Diese Art ist anspruchslos in der Ernährung und nimmt alle Futtersorten gut an.

Armadillidium klugii „Montenegro“ – Clown-Rollassel
Wie der Name schon erahnen lässt, stammen die als Haustier verbreiteten Tiere ursprünglich aus Montenegro. Diese Art hat jedoch ein größeres Verbreitungsgebiet und kommt entlang der Küste des Adriatischen Meeres von Süd-Kroatien bis Griechenland vor. Diese Assel-Art wird maximal 21 mm lang, die aus Montenegro stammende Lokalform wird jedoch maximal 15 mm groß.

Clown-Rollasseln mögen es nicht so feucht wie viele andere Asseln. Daher sollte nur die Moosecke befeuchtet werden und der Rest des Beckens sollte trocken sein. Sie fressen viel weniger Protein-Futter (z. B. Fischfutter, Bachflohkrese) als andere Arten, fast kein Gemüse, sondern am liebsten Laub und weißfaules Holz.

Die Vermehrungsrate der Clown-Rollassel ist mittelmäßig. Die Entwicklungsdauer beträgt etwas länger als ein halbes Jahr. Die Entwicklungsdauer gibt an, wie lange es dauert, von der frisch geschlüpften bis zur ausgewachsenen Assel.
Armadillidium spec. „Albino“ – Albino-Rollassel
Von den als Albino-Rollassel verbreiteten Tieren weiß man gar nicht so genau, von welcher Art sie abstammen. Vermutlich gehören sie zu den Gemeinen Rollasseln (Armadillidium vulgare). Diese Art ist einheimisch im Mittelmeerraum, durch menschliche Aktivitäten ist sie aber inzwischen in allen Teilen der Welt zu finden. Die Albino-Zuchtform wurde in Japan erstmalig gezüchtet und kommt in der Natur so nicht vor. Albino-Rollasseln werden etwa 15 mm lang, maximal 18 mm.


Albino-Rollasseln sind extrem verfressen, sie fressen wirklich alles weg und das auch noch in einer (für Asseln) atemberaubenden Geschwindigkeit. Aufgrund der Eigenschaft, dass sie alles mögliche fressen, sind sie als „Bodenpolizei“ für Reptilien-Terrarien geeignet. Albino-Rollasseln sind anspruchslos, sie kommen mit etwas feuchterem Bodengrund, aber auch mit relativ trockenem Bodengrund zurecht. Die Albino-Rollassel vermehrt sich sehr schleunig.
Porcellio laevis – Glatt-Assel
Die Glatt-Assel hat den wissenschaftlichen Namen Porcellio laevis. Das lateinische Wort laevis beschreibt die Glatt-Assel gut, es bedeutet nämlich glatt oder eben. Die Glatt-Assel ist ein wahrer Kosmopolit und kommt weltweit vor, sogar nach Australien wurde sie eingeschleppt. Die Glatt-Assel wird maximal 16 mm lang, hinzu kommt noch ihr Schwanz, der weitere 3 mm lang werden kann.

Von Porcellio laevis gibt es einige Farbzuchtformen. Diese Zuchtformen unterscheiden sich nicht in der Haltung voneinander. Man sollte sie dennoch nicht gemeinsam halten, da sie sich kreuzen und so bei den Nachzuchttieren andere Farben entstehen. Auf der anderen Seite kann man natürlich genau dies gezielt mit ein paar ausgewählten Glatt-Asseln machen, um zu schauen was für Farben dabei herauskommen.

- Bekannte Farbzuchtformen sind:
- Porcellio laevis „Orange“ – wie der Name schon sagt, sind die Asseln orange
- Porcellio laevis „Panda“ oder „Dalmatiner“ – diese Farbform hat zwei Namen, aber es sind die gleichen Tiere. Es handelt sich um weiße Tiere mit schwarzen Flecken
- Porcellio laevis „white“ – diese Glatt-Asseln sind weiß
- Porcellio laevis „black“ – sind schwarze Tiere
- Porcellio laevis „milkback“ – diese Zuchtform der Glatt-Assel hat einen milchrig-weißen Rücken und einen breiten schwarzen Rand daherum

Der Bodengrund für Glatt-Asseln kann ruhig etwas feuchter sein, daher kann man sie zum Beispiel auch gut mit Schnecken gemeinsam halten. Glatt-Asseln fressen alles und auch viel. Proteinfutter (in Form von Bachflohkrebsen und Fischflockenfutter) wird gut angenommen, daher wachsen sie wieselflink und vermehren sich schleunig.
Porcellio hoffmannseggi – Hoffmannseggs Assel
Die Art Porcellio hoffmannseggi ist wirklich ein Klopper, es sind die größten Asseln, die als Haustier gehalten werden. Hoffmannseggs Assel wird etwa 40 mm groß. Ihr Verbreitungsgebiet ist die Iberische Halbinsel (Spanien, Portugal) und Marokko.

Spanische Asseln, wie die Porcellio hoffmannseggi, mögen es nicht ganz so feucht. Man sollte lediglich die Moosecke befeuchten, der Rest des Bodengrunds sollte relativ trocken sein (maximal „tabakfeucht“). Hoffmannseggs Asseln sind gute Fresser, die Vermehrungsrate ist jedoch schleppend. Die Art hält sich gerne in Gruppen auf. Im Gegensatz zu anderen Asseln hält sich Porcellius hoffmannseggi jedoch nicht gerne unter einem Holzstück auf, sondern lieber unter Laub.

Neben der Porcellio hoffmannseggi gibt es noch deren kleine Schwester: Porcellio spec. „Sevillia“. Wie der Name schon verrät, wurde diese Lokalform ursprünglich mal im spanischen Sevillia gesammelt. Diese Tiere gehören vermutlich auch der Art Porcellio hoffmannseggi an, sind jedoch mit 25-30 mm etwas kleiner. Die Haltung und das Verhalten ist wie bei Hoffmannseggs Asseln, die Vermehrungsrate ist jedoch deutlich höher.

Porcellio bolivari bolivari – Bolivars Assel
Bolivars Assel wurde nach Simón Bolívar benannt, einem südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfer mit spanischen Wurzeln. Nach ihm ist auch die venezolanische Währung Bolívar benannt. Das Verbreitungsgebiet liegt in Spanien. Sie wird etwa 30 mm lang und hat ewig lange Fühler und wirkt dadurch noch größer.

Als spanische Assel muss diese Art unbedingt trocken gehalten werden. Es darf wirklich nur eine Moosecke geben, die leicht feucht gehalten werden darf. Die Vermehrung ist nicht schwierig, aber die Vermehrungsrate ist nur mäßig. Daher dauert es etwas, bis aus ein paar Asseln ein schönes Trüppchen geworden ist.

Wo findet man Asseln in der Natur?

Allein in Deutschland leben ungefähr 50 verschiedene Arten von Landasseln. Hat man einen Garten, so findet man sie oft unter Steinen, Blumentöpfen, Ästen oder einer Laubschicht. Auch in unseren Wäldern leben viele Asseln. In Wäldern, wo nur Eichen oder Nadelbäume stehen, findet man normalerweise keine Asseln. Etwas mehr Asseln findet man schon in Rotbuchenwäldern. Finden sich Birken oder Hainbuchen im Baumbestand, so leben dort schon ein paar mehr Asseln. Die größte Vielfalt findet man jedoch in Erlenwäldern. Dort kommen dann auch meist sehr viele Individuen vor.

Unterbringung
Wie bereits mehrfach erwähnt, stellen Asseln keine großen Anforderungen an die Haltung. Allerdings gibt es einige Parameter, auf die geachtet werden müssen. Diese werden im Folgenden erläutert.

Für den Anfang genügt eine kleine Dose mit den Maßen von 30 x 20 cm, die Höhe des Behälters sollte mindestens 10 cm betragen. In solch einer Dose können bis zu 100 Asseln gehalten werden. Natürlich kann man den Tieren aber auch größere Behälter anbieten, nach oben gibt es keine Grenzen. Ein Deckel sorgt dafür, dass die Tiere nicht ausbrechen können. Dieser Behälter wird etwa 2-3 cm mit Bodengrund gefüllt. Der Bodengrund kann dabei ganz einfach aus dem Wald entnommen werden. Es ist ein Mix aus Walderde und Laub. Hierin sollte etwas weißfaules Holz gemixt werden, welches man ebenfalls im Wald findet. Asseln ernähren sich hiervon und finden so immer etwas zu fressen. Hierauf wird dann etwas Laub gestreut und ein Stück Rinde gelegt, worunter sich die Asseln (oft als Gruppe) verstecken können. Mit der Zeit fressen die Asseln das weißfaule Holz und das Laub auf, dann muss man im Wald neues besorgen und aufstocken. So erhöht sich der Bodengrund von den anfänglichen 2-3 cm mit der Zeit selbständig. Asseln bauen sich hierin Gänge und leben auch unter der Erde. In eine Ecke der Asselbox gibt man etwas Moos – dies ist die feuchte Ecke der Box. Es ist darauf zu achten, dass diese Ecke wirklich immer feucht ist, ansonsten kann es bei der Häutung der Tiere zu Problemen kommen. Ein Flaschendeckel oder eine kleine Schale dient als Futterecke.

Und damit ist die Box bereits fertig eingerichtet. Als Tipp: Wir mischen etwas Aktivkohle aus der Aquaristik in den Bodengrund, damit es nicht schimmelt. Dies lässt sich ansonsten durch eine gute Belüftung der Box vermeiden. In den Deckel und an der Seite der Box sollten einige Löcher gebohrt werden, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann.

Bei den einzelnen Arten haben wir stets vermerkt, ob sie es eher feucht oder trocken mögen. Die heimischen Arten sich sehr tolerant, was Feuchtigkeit angeht. Asseln aus wärmeren Regionen sind teilweise sehr empfindlich gegenüber zu hoher Substrat- und Luftfeuchtigkeit, hier darf wirklich nur die feuchte Moosecke gewässert werden.
Auf eine separate Beleuchtung der Asselbox kann getrost verzichtet werden. Viele Arten sind nachtaktiv (bei ausreichendem Bestand sieht man sie jedoch auch tagsüber durch die Box wuseln). Ansonsten mögen sie es ohnehin geschützt im Dunkeln. Auch auf eine Beheizung der Box, beispielsweise durch eine Heizmatte, sollte verzichtet werden. Hierdurch besteht eher die Gefahr, dass das Substrat (und die feuchte Ecke) zu schnell austrocknen. Temperaturen von 15-30 °C sind kein Problem, wobei sie sich zwischen 22-26 °C am wohlsten fühlen.

Ernährung
Landasseln sind detritivor, das bedeutet sie fressen Detritus. Detritus ist in der Bodenkunde die gesamte tote organische Substanz, also zum Beispiel Totholz und Falllaub. Sie fressen zudem Algen, Pilzhyphen und Insekten-Kadaver.
Die Ernährung von Asseln ist unkompliziert. In der Natur fressen sie das, was zufällig von Bäumen fällt oder am Boden vergeht. Laub und weißfaules Holz muss sich immer im Terrarium befinden. Zweimal wöchentlich kann man eine Futterschale mit Fischfutterflocken, Bachflohkrebsen, getrockneten Shrimps, Seidenraupen etc. in die Asselbox stellen. Dieses zusätzliche Proteinfutter sorgt auch dafür, dass die Tiere schneller wachsen und sich schleunig vermehren. Für ihren Panzer benötigen Asseln Kalzium. Hierfür kann man eine kleine Sepiaschale in eine Ecke der Asselbox legen und das Futter einmal monatlich mit etwas Kalziumpulver bestreuen.

Kalzium
In jeder Asselbox sollte sich immer ein Sepia-Schulp befinden. Hierbei handelt es sich um den knöchernen Anteil eines Tintenfisches. Sepia ist reich an Kalzium und die Asseln knabbern gerne daran. Am besten steckt man es halb in die Erde. Asseln benötigen viel Kalzium zum Aufbau ihrer äußeren Hülle, denn diese besteht, neben Chitin, auch aus viel Kalzium. Sobald die Sepia aufgefressen ist, muss eine neue hineingelegt werden.
Neben der ganzen Sepia benötigt man auch ein Kalzium-Pulver. Zur Anreicherung des Protein-Futters in der Futterschale ist Algenkalk ein guter Kalzium-Lieferant. Algenkalk wird aus der Rotalge gewonnen und enthält in erster Linie Kalzium. Im Gegensatz zur Sepia enthält es aber auch noch andere Mineralstoffe in höheren Konzentrationen. Daher ist Algenkalk eine ideale Ergänzung zur Sepia. Obwohl auch Sepia-Pulver geeignet ist, oder die Eischale vom Sonntags-Ei. Tipp: Etwas Algenkalk dem Bodengrund beifügen und untermischen!
Proteinfutter
Auch wenn Asseln nicht im Wasser schwimmen, so fressen sie gerne Fischflockenfutter. Gut für Asseln geeignet ist beispielsweise der Klassiker TetraMin. Flockenfutter enthält typischerweise 40 – 50 % Protein und 5 – 12 % Fett. Dieses Futter versorgt Asseln daher mit mehr Energie und Nährstoffen als Laub. Daher wachsen Asseln schneller und vermehren sich reichhaltiger, wenn sie Flockenfutter bekommen. Ein großer Vorteil des Fischfutters ist zudem, dass es mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert ist. Übrigens, bei den Asseln die rote Farbanteile haben kann man mit Farbfutter wie TetraRubin die Farben der Asseln noch ein klein wenig verstärken.
Wels-Chips sind ein beliebtes Zusatzfutter für Asseln. Wir empfehlen JBL Novo Pleco, denn es enthält relativ viel Rohfaser aus Holz und etwa 30 % Protein, eine gute Mischung für Asseln! Andere Welsfuttertabletten enthalten zwar oft etwas mehr Protein, aber dafür auch deutlich weniger Fasern. Und auf die Verdauung von Holz sind Landasseln von Natur aus eingerichtet!
Getrocknete Bachflohkrese (Gammarus) sind ein weiteres geniales Futtermittel für Asseln. Genau wie Asseln, bestehen Bachflohkrebse zu einem Teil aus Chitin. Daher liefern Bachflohkrebse automatisch alle Bestandteile, die die Asseln zum Aufbau ihrer Chitin-Hülle benötigen. Zudem enthalten Bachflohkrebse viel Kalzium und Protein. Eine Alternative sind getrocknete Shrimps, viele Asseln fressen jedoch lieber Bachflohkrebse. Weitere mögliche Futtertiere sind getrocknete Mückenlarven, getrocknete Tubifex, getrocknete Daphnien oder eine Mischung dieser Tierchen.
Übrigens: Eiweiß ist ein anderes Wort für Protein.
Werden Asseln als „Bodenpolizei“ in einem Terrarium mit einem Reptil als Hauptbewohner gehalten, so ist eine zusätzliche Fütterung oft nicht nötig. Landasseln ernähren sich dann von den Futterresten und Ausscheidungen. Die Asseln vermehren sich dann allerdings weniger als bei reichhaltiger Zufütterung.
Gemüse
Zum Überleben brauchen Asseln kein Gemüse. Aber einige Assel-Arten fressen es ganz gerne. Es bietet einen anderen Geschmack und natürlich auch einige Vitamine. Viele Asseln essen gerne Möhren. Man sollte jedoch nur ein kleines Stückchen in die Asselbox legen. Eine ganze Möhre ist dann doch zu groß. Weitere mögliche Gemüse-Sorten sind beispielsweise Zucchini, Kürbis, Gurke, Süßkartoffel und Paprika.
Laub
Es sollte sich immer etwas Laub in der Asselbox befinden, als ständig verfügbare primäre Nahrungsquelle. Man wird feststellen, dass mit der Zeit das Laub „verschwindet“. Nach längerer Zeit wird dadurch die Erdschicht etwas dicker.
Asseln fressen nicht jedes Laub gleich gerne. So werden Blätter von Haselnuss, Erle und Birke sehr gerne gefressen. Weniger gerne Pappel, Linde und Ulme. Noch weniger gerne Ahorn, Rotbuche und Eiche. Grundsätzlich fressen sie weniger harte und weniger feste Blätter auch lieber, die schmecken vermutlich zarter. Am liebsten ist es den Asseln, wenn die Blätter etwas angerottet sind. Dies kann man simulieren, indem man frisch gesammelte Blätter zunächst eine Woche feucht und warm, aber luftig, lagert. Da werden die Blätter vorzersetzt. Frisch grüne Blätter werden überhaupt nicht gerne gefressen.
Asseln fressen ihren eigenen Kot, dies nennt man Koprophagie. Durch die wiederholte Aufnahme werden die schwer verdaulichen pflanzlichen Bestandteile Zellulose und Lignin besser verwertet.
Weißfaules Holz
Weißfaules Holz sollte, genau wie Laub, immer in der Asselbox vorhanden sein. Man kann es ganz einfach im Wald sammeln. Gerade für Jungtiere ist dieses Holz ein wahrer Leckerbissen, da es durch einen Pilz bereits vorverdaut wurde und so leichter gefressen und verdaut werden kann.

Weißfaules Holz entsteht, wenn Pilze aus der Klasse Agaricomycetes totes Holz befallen, dabei wird Ligninaus dem Holz abgebaut. Dadurch wirkt das Holz weiß, es wird daher „weißfaules Holz“ genannt. Der Förster spricht von der Erkrankung Weißfäule. Während dieses Prozesses wird das Holz nicht nur heller, sondern auch leichter und faseriger. Es hat am Ende eine schwammartige Konsistenz.
Zucht
Hält man Asseln einer Art und beiden Geschlechts artgerecht in einer Box, lässt sich die Vermehrung eigentlich nicht verhindern. Einige Arten sind dabei sehr fortpflanzungsfreudig, andere vermehren sich eher schleppend. Dies haben wir bei den vorgestellten Arten vermerkt.
Die Tiere brauchen zwischen sechs Monaten und einem Jahr, bis sie komplett ausgewachsen sind. Sie müssen jedoch nicht ihre Endgröße erreicht haben, ums ich fortpflanzen zu können.

Nachdem sich die Tiere gepaart haben, bildet das Weibchen zwischen den Vorderbeinen einen Brutbeutel, den sog. Marsupium. Hierin wachsen die Jungtiere in Eiern heran, nach 40-60 Tagen schlüpfen sind schließlich. Porcellio-Arten bilden bis zu 70 Eier aus, Armadillidium-Arten sind noch produktiver: bis zu 160 Eier bilden sie aus.

Die Jungtiere sind ziemlich klein und sehr hell – man erkennt die genaue Art erst nach einiger Zeit, wenn sie die Färbung der adulten Tiere annehmen.

Bei der Aufzucht ist darauf zu achten, dass die Jungtiere ausreichend Versteckmöglichkeit haben. Die Moosecke erfüllt hier gleich zwei Zwecke: Es ist feucht und die Jungasseln können sich hier gut häuten. Zusätzlich können sie sich hierin hervorragend verstecken. Bei einigen Arten leben die Jungasseln fast ausschließlich im Bodengrund, so dass man sie in der Anfangszeit kaum sieht.
Häutung




Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Hendrik Pempelfort. Die Fotos stammen alle von ihm.