Kornnattern sind Ausbrecherkönige, falls sie einmal weg sein sollte, ein paar Tipps. Natürlich gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Kornnattern und andere Schlangen zwängen sich durch den kleinsten Spalt und das kleinste Loch. Passt der Kopf auch nur so gerade durch, so kommt auch die ganze Schlange durch. Hat man ein Terrarium mit Schiebescheiben, so empfiehlt es sich unbedingt ein Terrarienschloss* zu verwenden, damit die Schlange die Scheiben keinesfalls aufschieben kann.
Nur weil einem mal eine Kornnatter oder Königspython entwischt, ist man nicht gleich ein schlechter Schlangen-Halter. Das ist schon den erfahrensten Terrarianern passiert. Beim Ausbruch heißt es Ruhe bewahren und die Schlange planmäßig suchen. Gut ist natürlich, wenn es noch nicht lange her ist, dass man die Schlange das letzte mal gesehen hat. Je länger das Tier aus dem Terrarium ist, desto weiter kann sie weg sein.
Zunächst guckt man in der Umgebung und vor allem hinter dem Terrarium. Wenn man Glück hat, war die Zimmertür und auch die Fenster verschlossen, dann braucht man nur einen Raum absuchen. Bemerkt man den Ausbruch, dann sofort Türen und Fenster verschließen, aber vorher gucken, ob das Tier nicht in einer Spalte am Fenster oder an der Tür sitzt. Dann wird unter und hinter den Möbeln geschaut. Mit einem kleinen Taschenspiegel bewaffnet braucht man auch keine Möbel verrücken. Zahnärzte sind hier im Vorteil, sie können einen Mundspiegel* für kleine Spalten nutzen. Ein Blick in Kabelkanäle, in Spalten von Fußleisten und hinter Bücher lohnt sich immer. Auch zwischen den Sofakissen kann eine Schlange es sich gemütlich machen. Wärmere Stellen, zum Beispiel Lampen und Heizungen, werden ebenfalls gerne aufgesucht. Auch hinter Kühlschränken und Kühltruhen hat sich durch die Abwärme schon so manche Kornnatter oder Königspython ein gemütliches Plätzchen gesucht.
War ein Fenster offen, so kann die Schlange auch entwichen sein. Ist der Raum, in dem die Schlange sich befand, nah unter dem Dach, so kann sich das Tier auf dem Dach sonnen. Aber auch in einer Regenrinne kann sie es sich gemütlich gemacht haben. Je nach Wetterlage, hat sich die Schlange auch in einen kühlen Treppeneingang oder Lichtschacht zurückgezogen.
Ist die Schlange vielleicht schon länger ausgebüchst? Dann hat sie vermutlich irgendwann Durst. Offene Wasserflächen, wie beispielsweise Aquarien oder Toiletten, können dann eine Anlaufstelle für das Tier sein. Tipp: Stellen Sie Wassernäpfe auf und bestäuben Sie die Umgebung des Napfes leicht mit Mehl. Mit etwas Glück gibt es bald verräterische Spuren.
Übrigens: hat man eine artgeschützte und meldepflichtige Schlange, so sollte die Zuständige Artenschutz-Behörde unterrichtet werden. Außerdem sollte Polizei und Feuerwehr unterrichtet werden. Wird die Schlange in der Gegend gesichtet, so hat man noch die Chance das Tier zurück zu bekommen.