Prachtfinken

Es gibt über 100 verschiedene Prachtfinkenarten. Ihren Namen haben sie aufgrund ihres prächtig gefärbten Gefieders bekommen. Einige Arten dieser Finkenvögel sind sogar so bunt, dass sie Papageien und Sittichen mühelos Konkurenz machen können. Ihr Vorkommen ist auf viele Länder in Afrika, Asien und Australien verteilt. Die meisten Arten gibt es bei den afrikanischen Prachtfinken, etwas weniger bei den australischen Prachtfinkenarten und die wenigsten Arten gibt es schließlich dazwischen, im indomalaiischen Raum. Bei so vielen verschiedenen Arten und einem so weit reichenden Verbreitungsgebiet haben die Prachtfinken je nach Art so ihre Eigenheiten und Bedürfnisse. An dieser Stelle gehe ich auf die grundlegensten Bedürfnisse ein und stelle nur wenige (häufig gepflegte) Arten dieser schönen Finkenvögel vor.

Keine Einzelhaltung

Alle Finkenvögel sind Scharmvögel. Alleine verkümmern sie. Bei der Haltung von Prachtfinken in der Wohnung müssen mindestens zwei artgleiche Vögel gemeinsam gehalten werden. Möchte man verschiedene Prachtfinken-Arten gemeinsam halten, so geht das auch, aber von keiner Art darf es nur einen Vogel geben. Auch die gemeinsame Haltung mit Kanarienvögeln ist möglich. Haben Sie bereits Prachtfinken und planen weitere Vögel hinzu zu gesellen, so sollten diese zunächst in Quarantäne ohne irgendeinen Kontakt zu den bisherigen Vögeln untergebracht werden. Von einem Tierarzt sind die Finken vor der Zusammenführung gründlich auf etwaige Krankheiten (vor allem Luftsackmilben, Kokzidien und Trichomonaden) untersuchen zu lassen.

Unterbringung

Für zwei bis vier Prachtfinken muss der Käfig mindestens 80cm lang und jeweils 40cm hoch und tief sein. Ein größerer Käfig ist natürlich anzustreben. Es gilt: zu groß gibt es nicht. Achten Sie darauf, dass der Käfig deutlich länger als hoch ist. Viele im Zoohandel angebotene Volieren sind höher als lang. Prachtfinken möchten jedoch von links nach rechts fliegen, und nicht von oben nach unten. Auch bei größeren Käfigen ist täglich Freiflug (über mehrere Stunden) nötig. Nur ein Vogel der viel fliegt bleibt auch gesund.

Der Standort des Prachtfinkenkäfigs soll hell sein, aber keinesfalls der direkten Sonne ausgesetzt sein. Gerade im Hochsommer kann es hinter einer Fensterscheibe ansonsten für die kleinen Prachtfinken lebensgefährlich heiß werden. Idealerweise steht der Käfig in Augenhöhe oder sogar so, dass die Finken sich auch darüber aufhalten können. Das vermittelt den Stubenvögeln etwas Sicherheit. Auch flüchten sie bei vermeintlicher Gefahr auf die oberste Sitzstange im Käfig. Natürlich darf der Käfig nicht Zugluft ausgesetzt werden. Im Küchenbereich mit seinen Koch- und Teflondämpfen haben Prachtfinken ebenso nichts zu suchen.

Statt der meist mitgelieferten Plastik- oder Buchenholz-Sitzstangen müssen frische Naturzweige (z.B. von Obstbäumen, Weide, Linde) verwendet werden. Sie sind durch ihre Rinde weicher und haben unterschiedliche Durchmesser. So werden die Füße der Prachtfinken nicht immer gleich Belastet, was Entzündungen der Füße (Pododermatitis, Bumblefoot) vorbeugt. Um im Winter frische Zweige zur Verfügung zu haben, kann man sie einfrieren.

Als Einstreumaterial ist Sand nicht zu empfehlen. Um den Ziervögeln die Aufnahme von Gritsteinchen zu ermöglichen, ist es besser ein seperates Schälchen mit Grit (ist im Zoohandel pur erhältlich) anzubieten. So müssen die Vögeln ihre Magensteine nicht zwischen ihrem Kot raussuchen. Ein einfacher, aber gut geeigneter Bodenbelag ist Zeitungspapier. Es staubt nicht und kann problemlos täglich erneuert werden. Verwenden kann man ebenso Buchenholzeinstreu, sie ist eher etwas für´s Auge als Zeitungspapier.

Ernährung

Als Grundfutter ist eine Samenmischung für Exoten, wie sie der Zoohandel anbietet, geeignet. Sie muss täglich ergänzt werden durch eine vielseitige Mischung anderer Futtermittel: Quark, Eifutter, Vogelmiere, Obst, geraspelte Möhren oder Paparika.

Zebrafink – Taeniopygia guttata

 

Gouldamadine – Chloebia gouldiae

Gouldamadinen gehören zu den wenigen Prachtfinken-Arten die nicht bei Temperaturen unter 20°C gehalten werden können.

Japanisches Mövchen – Lonchura striata

Goldbrüstchen – Amandava subflava